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Kommentar: Der Zyniker im Kreml mag manchmal auch schmunzeln ...
Europäische Possen angesichts eines blutigen Krieges: Wladimir P. mag trotz der Probleme, die ihm die widerspenstigen Ukrainer bereiten, auch manches Mal grimmig schmunzeln: Anlass dazu geben ihm seine anderen europäischen Nachbarn zur Genüge. Die EU mit ihrer langandauernden Diskussion, ob und wie und wann ein Ölembargo gegen Russland verhängt werden sollte. Die deutsche Bundesrepublik, vertreten durch die Verteidigungsministerin, zeigt in den Medien aller Welt, wie verteidigungsunfähig die Republik gegenwärtig ist. Abgesehen von dem sybillinischen Schweigen des Bundeskanzlers muss das Engagement der Ministerin für ihre Truppe als lustlos bezeichnet werden – und das angesichts deren abnehmender Einsatzfähigkeit und der gerade beschlossenen hohen Aufstockung des Wehretats (wegen des Krieges in der Ukraine). Aber es gibt noch die fortlaufende politische Posse in London: Als Ergebnis einer langen Untersuchung der „Partygate-Affäre“ (Aufdeckung der vielen Parties während des Lockdowns in Whitehall), die eine hohe britische Beamtin – neben der Londoner Polizei – anstellte, wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Regierung Johnson und ihm selbst grobe Verstöße gegen die Covid-Schutzbestimmungen bescheinigt. Zugleich wurde festgestellt, dass im Regierungszentrum des Vereinigten Königreiches massenhaft gegen den dort selbst aufgestellten ethischen Verhaltenskodex verstoßen wurde. Die Polizei verhängte Geldstrafen, auch gegen den Premierminister. Was tat daraufhin der Regierungschef? Er änderte prompt den Verhaltenskodex, der künftige Verstöße verniedlicht und somit Rücktritte von Ministern oder Premier unwahrscheinlicher werden lässt. Vom Rücktritt des Premiers, den sogar Viele in seiner konservativen Partei fordern, keine Spur, von Scham ebenso wenig. Dafür viel Fremdscham. Ob Boris Johnson bei seinen regelmäßigen Treffen mit der Queen ihr noch in die Augen schauen kann?